In Algermissen ist Plakatieren nur noch in 40 festen Rahmen möglich/ Firma übernimmt Organisation: Plakate bekommen ihren festen Platz.

Algermissen (tw). Die Gemeinde Algermissen geht gegen wildes Plakatieren vor: Werbung für Veranstaltungen darf künftig nur noch in 40 Aluminiumrahmen hängen, die ihren festen Platz, an den Hauptstraßen der Ortsteile haben. Die Plakate werden ausschließlich von der Firma Städtewerbung Schnelle (SWS) ausgehängt und wieder abgenommen. Zur Hälfte können die Rahmen von den örtlichen Vereinen kostenlos genutzt werden.
Der Vertrag, den die Gemeinde Algermissen mit der Firma aus der Nähe von Paderborn geschlossen hat, ist zunächst zur Probe auf ein Jahr befristet. Doch Bürgermeister Wolfgang Moegerle ist überzeugt, den richtigen Weg einzuschlagen. .“Ich verspreche mir sehr viel davon.“ Im Landkreis Hildesheim ist Algermissen zusammen mit Elze Vorreiter.

Zwar brauchten Veranstalter, die ihre Plakate in der Gemeinde aufhängen wollten, bisher auch schon eine Genehmigung. Doch das Plakatieren war kaum zu kontrollieren. An manchen Straßenlaternen hing die Werbung haufenweise, so dass ein Autofahrer gar nicht wusste, auf welche Schriftzüge er zuerst schauen sollte. Immer öfter gab es auch Beschwerden von Bürgern, berichtet der Bürgermeister. Da wurde der Draht beim Abnehmen der Plakat- Pappen einfach durchgeschnitten, fiel auf Radwege, bohrte sich in Fahrradreifen.

Das gehört nun der Vergangenheit an. Künftig haben die Aushänge ihren festen Platz in durchsichtigen Kunststofftaschen der Größe DIN A0, die wiederum in die 40 fest installierten Aluminiumrahmen geklemmt werden.
Kleister ist nicht mehr nötig. Bestückt werden die Rahmen von einer Außenstelle der Paderborner Firma aus Isernhagen.

Von dort rückt auch ein Mitarbeiter an, wenn die Gemeindeverwaltung ihn auf illegale Plakate hinweist. Die müssen laut Vertrag innerhalb von zwei Tagen entfernt werden . „Wenn die Plakate überall herumhängen, ist das einfach nicht schön für das Ortsbild“, sagt SWS-Chef Werner Schnelle, der sein Rahmensystem vor fast zehn Jahren in den ersten Städten in Nordrhein-Westfalen verwirklichte, seitdem 80 Kommunen unter Vertrag hat und 30 Mitarbeiter beschäftigt.

Zwischen Hannover und Hildesheim sind die Durchgangsstraßen in vielen Orten nach seinem Empfinden besonders schlimm zugeklebt. In den benachbarten Großstädten finden zahlreiche Veranstaltungen statt, und für viele wird auch im Umland geworben. Dabei nehmen sich die Plakate gegenseitig die Wirkung. Als Schnelle gestern durch Sarstedt zur Präsentation in Algermissen fuhr, sah er manches Negativ – Beispiel: bunte Plakatreihen, deren Botschaft kaum jemand im Vorbeifahren wahrnehmen kann. Schnelles Ziel, das auch Moegerle überzeugte: „Wir reduzieren die Plakatmenge, dadurch wird das einzelne Plakat wesentlich wertvoller.“

Die Gemeinde verzichtet künftig zwar auf Gebühren für die Genehmigungen.

Doch die brachten nach Angaben des Bürgermeisters sowieso nur rund 1000 Euro pro Jahr in die Kasse . „Im vergangenen Jahr haben wir Genehmigungen erteilt“, berichtet Moegerle. Doch den Einnahmen standen nach seiner Einschätzung Aufwand und Ärger gegenüber, die mehr Gewicht hatten.

Schnelle will sich auch bemühen, die Plakat-Menge an privaten Zäunen zu verkleinern. Hier funktionierte das Geschäft so: Plakatier-Firmen boten den Eigentümern Freikarten für die Veranstaltungen an, um die es bei der Werbung geht. Künftig bekommen die Zaunbesitzer diese Freikarten direkt von Schnelle – müssen also dafür ihren Jägerzaun gar nicht mehr zu pflastern. Direkter Ansprechpartner für das Aufhängen von Werbeplakaten in der Gemeinde Algermissen ist künftig die Firma SWS, Telefonnummer 02955 / 7488 80. Die Plakate können im Bürgerbüro des Rathauses abgegeben werden und werden dort von einem SWS-Mitarbeiter abgeholt.

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