Mit politischer Entscheidung wurde illegaler Werbung dem Kampf angesagt. Auch die Anröchter Vereine und Organisationen profitieren

ANRÖCHTE. Wilde Plakatierung nennt man es wenn Firmen, Vereine, Veranstalter oder Parteien ihre großformatige Werbung spontan und vor allem ungefragt „in der Landschaft“ verteilen. Ein Problem, mit dem sich Städte und Gemeinden immer mal wieder herumschlagen müssen. So war es vor Jahren auch in der Gemeinde Anröchte der Fall. Das Blatt hat sich doch wesentlich gewendet: schaut man auf die vergangenen 10 Jahre zurück:

„In Anröchte kommt das nur noch ganz selten vor“, versicherte Bürgermeister Heinrich Holtkötter bei einem Gespräch mit dem Patriot-Redaktion. Seit mehr als zehn Jahren stehen hier entsprechende Werbenächen in speziellen Rahmen, die sich an den Straßenlaternen befinden, zur Verfügung. Diese pfiffige Idee hatte die Firma Städtewerbung Schnelle aus Büren-Wewelsburg der Gemeinde nämlich im November 1999 vorgestellt. Dazu gehörte auch die vertragliche Verpflichtung. Jegliche illegale Werbung nach Aufforderung zu beseitigen. Im Juni 2000 stimmte der Hauptausschuss der Gemeinde Anröchte diesem Angebot einstimmig zu, ist den Sitzungsprotokollen zu entnehmen.

Bürgermeister Holtkötter: „Die Zahl der illegal aufgehängten Plakate hat seither deutlich abgenommen und das Ortsbild hat sich dadurch erheblich verbessert“. Insgesamt stehen den Werbetreibenden 72 Plakatrahmen an 36 Standorten für kommerzielle Werbung zur Verfügung. Die Hälfte der Rahmen darf auch von den Anrüchter Vereinen für den Aushang von Al -Plakaten kostenlos genutzt werden. Hiervon machen bereits der W.I.R Gewerbe- und Förderverein Anröchte, die JZI Anröchte und der Kulturring seit Jahren rege und vor allem erfolgreich Gebrauch.

Das bestätigt auch W.I.R. Vorsitzender Hans-Dietmar Heiderich, der diese Form der Werbung für besonders effektiv hält. Darüber hinaus nutzt die Gemeinde die Freiaushänge für Hinweise auf die Anröchter Herbstkirmes
und das Waldfreibad. Anrüchte war Obrigens eine der ersten Gemeinden, die das Konzept der Firma Schnelle übernommen hat. Inzwischen wird es von zahlreichen Kommunen im Land nachgeahmt. Somit kann man vom „Anröchter Modell“ sprechen.

Die bisherigen Erfahrungen seien durchweg posi tiv, bekräftigt stellvertretender Bürgermeister und Ordnungsamtsleiter Ralf Müls, der auch die Herbstkinnes organisiert und weiß, wie sehr gerade die Schausteller diese Form der Werbung begrüßen. Sein Lob: „Die Zusammenarbeit mit der FirmaStädtewerbung Schnelle läuft seit einem Jahrzehnt reibungslos.“